Jugendsinfonieorchester mit Konzert am BGA: „Mindestens 100 Zuschauer mehr verdient“
Dieser Artikel erschien im Altenaer Kreisblatt am 20.05.2025
Autor: Jürgen Krutzsch
Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Lennetal spielte ein Konzert am BGA. Ein besonderes Lob bekamen die Musikanten von Bürgermeister Uwe Kober. Altena – Unter dem Titel „Liebe und Schicksal“ lud das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Lennetal für vergangenen Freitag zu einem besonderen Konzertabend ins Burggymnasium Altena ein. Unter der Leitung von Chefdirigentin Dagmara Daniel spielte das Ensemble ab 19 Uhr in der Zentralen Raumgruppe des BGA. „Liebe und Schicksal“: Jugendsinfonieorchester spielt am Burggymnasium Auf dem Programm stand Tschaikowskis Ouvertüre zu „Romeo und Julia“, Jaques Offenbach mit der Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen“, „Finlandia“ von Jean Sibelius und Ludwig van Beethovens weltberühmte 5. Sinfonie, auch bekannt als „Schicksalssinfonie“. Das Jugendsinfonieorchester, das nicht nur aus Jugendlichen, sondern auch aus erfahrenen Musikern besteht, hatte mitten in der Raumgruppe die Instrumente aufgebaut. Die Bühne wäre auch zu klein gewesen, da dort ein Flügel steht, und die restliche Bühnenfläche war Carsten Bender vorbehalten, der als Dozent der Musikschule aus personellen Gründen gleich vier Instrumente spielte: Kesselpauken, Teilschlagzeug, Glockenspiel und Bassposaune. Nur wenige Zuschauer: Großes Lob für Jungmusikanten aus der Politik Leider waren kaum 30 Zuhörer anwesend, aber zumindest war mit Bürgermeister Uwe Kober, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden des CDU-Stadtverbands Sonja Reckschmidt, dem stellvertretenden Vorsitzenden Karlheinz Kühn mit seiner Frau und Guido Thal, dem CDU-Bürgermeisterkandidaten für Altena, ein wenig lokale Politprominenz vertreten. Nach der Ouvertüre begrüßte Isabelle Pischel, die Leiterin der Musikschule, das Publikum, Bürgermeister Kober und Karlheinz Kühn, hier in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Musikschule Lennetal, und gab dann gleich weiter an Uwe Kober für ein kurzes Grußwort. Der gab dabei sein Bedauern über die Publikumsanzahl zum Ausdruck: „Bei ihrem Talent und ihrem Können hätten sie mindestens 100 Zuschauer mehr verdient.“ „Can-Can“ zum Mitklatschen: Orchester begeistert das Publikum Bei der folgenden Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jaques Offenbach kam mit der Pianistin Rania Mossleh ein bereichernder musikalischer Farbtupfer hinzu. Während es in der Erzählung von E.T.A. Hoffmann um die Liebe zu einer Puppe geht, ist die Tondichtung „Finlandia“ von Jean Sibelius als eine musikalische Liebeserklärung an die nordische Landschaft zu verstehen – mal düster, mal leuchtend, stets voller Ausdruckskraft. Bevor es dann mit Beethovens Fünfter mit allen vier Sätzen zu einem würdigen Abschluss kam, gab Dozent Sebastian Hoffmann, der während des Konzertes die Viola gespielt hatte, einige interessante Erklärungen zu den Komponisten. Zum Beispiel, dass Tschaikowski sich selbst für einen schlechten Komponisten hielt, dass das Stück „Finlandia“, mit dem Sibelius zu Weltruhm kam, die Finnen bei ihrem Unabhängigkeitsbestreben im 19. Jahrhundert im Stil einer Nationalhymne symbolisch begleitet hat, oder dass Beethoven, nachdem er die berühmten ersten vier Töne zu Papier gebracht hatte, 24 vergebliche Versuche brauchte, bis er endlich die Sinfonie so weiterführen konnte, wie sie in sein musikalisches Konzept passte. Als die Dirigentin bei Offenbachs „Can-Can“ als Zugabe das Publikum aufforderte, immer auf ihr Zeichen hin mitzuklatschen, führte das dazu, dass sie mit dem Rücken zum Orchester das Publikum dirigierte, das begeistert mitmachte. Ein Abend, der musikalisch beeindruckend war, der Spaß gemacht hat und der mehr Publikum verdient hätte. Die Beliebtheit der Musikschule Lennetal hatte zuletzt weiter zugenommen. So waren die Schülerzahlen erneut angestiegen – auch in Altena. Die Musikschule Lüdenscheid feiert indes ihr 60-jähriges Bestehen. Nach mehreren Standortwechseln und einem Neubau steht nun eine große Sommerparty an. Die Feierlichkeiten sollen die breite Palette der musikalischen Ausbildung in der Schule widerspiegeln.